Prolog

Was lässt einen an manchen Orten regungslos vorbeigehen, an dem andere verzückt verharren? Warum verzückt das selbe Motiv den einen, während es den anderen langweilt oder gar verschreckt und abstößt? Und was wiederum sorgt dafür, dass manch ein Bild von fast allen gebannt angeblickt wird?

Als Fotografen sind wir geprägt von unseren Erfahrungen und Erinnerungen, sie sind es wohl, die die unsichtbare Schnur zu unseren Motiven bilden. Dieser Zusammenhang zwischen unserer Vergangenheit und unsererer Fotografie mag mal trivialer, mal komplexer Art sein, bei Zeiten offenkundig, dann wiederum verstellt. Doch da ist er wohl immer. Wer schon als Kind durch den Wald tollte, wird mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit später als Fotograf dorthin zurückkehren.

Aber die Vergangenheit alleine kann noch nicht vollständig erklären, was uns zu unseren Motiven führt. Hinzu kommt ein unabwendbares Bedürfnis nach Abenteuer und Schönheit. Dies gilt meiner Ansicht nach insbesondere für die Naturfotografie. Was ist es, das einen in die Natur zieht, sie durchstreifen und das Gesehene mit der Kamera festhalten lässt? Es ist eben nichts anderes, als die Schönheit der Natur, die sich mal in bunten Farben, dann wiederum in blassen Tönen und filigranen Strukturen mannigfaltig zeigt. Es finden sich auf dieser Seite nicht nur Naturfotografien, aber doch sind auch diese oftmals durch meinen Blick auf die Natur geprägt.

An vielen meiner Motive reizt mich das Unerwartete, das Zufällige.

Ich möchte an dieser Stelle jedoch keine weitere Beschreibung dessen geben, was aus meiner Sicht meine Bilder ausmacht. Dies würde den Betrachter zu sehr eine bestimmte Interpretationsrichtlinie an die Hand geben und ihn so in seinem Betrachten einschränken. Sehen Sie in dieser Hinsicht bitte das vorher Gesagte also eher als kleines feuilletonistisches Bonmot, ohne sich groß weiter darum zu scheren, wenn sie nach getaner Lesearbeit nun (letzt-)endlich die Fotografien betrachten können.

 

Max Pietsch